Hör auf deinen Körper und folge dem Ruf deiner Seele » Cristina Hagmann I Werkstatt für somatische Stressregulation, Kundalini Yoga, Körperarbeit I Basel
Um ein erfüllendes Leben zu führen, ist es laut dem Psychologen und Yogalehrer Stephen Cope unumgänglich, unsere Berufung zu entdecken, die tief in unserem Innersten verborgen liegt. Aus der Sicht der großen 3.000 Jahre alten Yoga Tradition hat jedes menschliche Leben eine tiefe Bestimmung und Bedeutung. Jeder von uns hat eine einzigartige Kombination von Gaben und Möglichkeiten und die alten Yogis glaubten, dass wir eine heilige Pflicht haben, diese Gaben und Möglichkeiten für die Förderung unserer eigenen Seelen und für die Verbesserung der Welt im Allgemeinen zu nutzen. Diese heilige Pflicht wird Dharma genannt.
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Hör auf deinen Körper und folge dem Ruf deiner Seele

Hör auf deinen Körper und folge dem Ruf deiner Seele

In diesem Blog möchte ich ein paar wichtige Gedanken zum Thema Berufung mit dir Teilen.

Wir leben in einer Zeit großer Umbrüche. Der demographische Wandel, die globale Klima-Krise, die Ressourcen-Knappheit und vieles mehr sind Tatsachen, denen wir uns früher oder später stellen müssen und Herausforderungen die vielen Menschen Angst machen. Angesichts der vielen Anforderungen unseres hektischen Alltags fragen wir uns oft, wie wir in all dem navigieren können, den Sinn und geschweige denn unsere Lebensaufgabe darin finden können.

Um ein erfüllendes Leben zu führen, ist es laut dem Psychologen und Yogalehrer Stephen Cope unumgänglich, unsere Berufung zu entdecken, die tief in unserem Innersten verborgen liegt.

Aus der Sicht der großen 3.000 Jahre alten Yoga Tradition hat jedes menschliche Leben eine tiefe Bestimmung und Bedeutung. Jeder von uns hat eine einzigartige Kombination von Gaben und Möglichkeiten und die alten Yogis glaubten, dass wir eine heilige Pflicht haben, diese Gaben und Möglichkeiten für die Förderung unserer eigenen Seelen und für die Verbesserung der Welt im Allgemeinen zu nutzen. Diese heilige Pflicht wird Dharma genannt.

Was ist dieses Dharma?

Der Begriff Dharma kommt aus dem Sanskrit und bezeichnet eigentlich das Gesetz oder die natürliche Ordnung. In der Yogaphilosophie der Bhagavad Gita bedeutet „Dharma“ die eigene, individuelle Lebensaufgabe zu gleich jedoch auch deine „Rolle“ in der heiligen Choreografie des Lebens zu finden.

Das Wort Dharma lenkt also unsere Aufmerksamkeit auf etwas grösseres, dass man als „kosmische Ordnung“ bezeichnen könnte. Was nicht bedeutet, dass wir Marionetten sind, die nach den Plänen eines höheren Wesens tanzen. Der Begriff Dharma möchte uns daran erinnern, dass wir ein untrennbarer Teil des unsichtbaren Mysteriums sind, das alles-was-ist zusammen hält. Du und ich und jede andere Form – wir alle sind Materialisierungen, Inkarnationen (in carne = lat. im Fleisch) also Verkörperungen, des unendlichen Bewusstseins, das danach trachtet, sich immer und immer wieder neu zu gebären.

Der Begriff Dharma lässt sich aber auch als „die eigene Wahrheit“definieren lässt – oder als das, was für jemanden „Bedeutung“ hat also einen nahen Zusammenhang hat, zu den inneren Werten. Wenn wir unserem Dharma, folgen, verwirklichen wir unsere Werte und bringen so unseren unverwechselbaren Beitrag zur Evolution des Lebens bei. Oder anders ausgedrückt: wenn wir auf die Sehnsucht in unserem Herzen hören, folgen wir dem evolutionären Impuls, der sich durch unseren ganz individuellen Seelen-Auftrag verwirklichen will.

Die Berufung, ist also die Art und Weise, wie du mit deinen Gaben, deinem Gewürz, deinem Geschmack, deiner Kostbarkeit, deiner einzigartig artigen Schwingung, deinem Finger- oder Fussabdruck, deine Stimme, deiner unverwechselbaren Zusammenstellung von Qualitäten, deiner Medizin, deinem Geschenk, der Welt dienen kannst.

Es gilt also erst mal aus dem Mangel- oder Konsum-Denken (Was hat die Welt mir zu bieten?) herauszukommen und kreativ schöpferisch zu werden. Und dann unsere schöpferische Kraft in den Dienst von etwas Größerem zu stellen. Zum Beispiel der Verbesserung der Lebensqualität, der Gesundheit, dem Wandel, der Natur dem Frieden. . . Dienen in diesem Zusammenhang bedeutet also, dass es nicht um mich geht. Ich bringe mich mit meinen ganz bestimmten Stärken und Gaben, die ich vielleicht besser vermitteln kann als andere ein ins Ganze.

Es geht darum den Sweetspot oder den gemeinsamen Nenner, zwischen dem zu finden, was man nicht nur gut kann, sondern auch gerne macht und was die Welt auch braucht.

 

Mein Weg ins Dharma war nicht leicht

Wenn wir unserem Dharma folgen, heisst es nicht, dass es keine Widerstände gibt. Mein eigener Weg hat mir oft gezeigt, dass der Weg da ist, wo die grösste Angst ist.  Was mir geholfen hat war, wenn das innere Feuer, also die Sehnsucht zu wachsen, grösser war als die Angst den nächsten Schritt zu machen. Wenn wir das tun, wofür wir auf dieser Welt sind, dann spüren wir, dass wir in unserem Element sind, dass das Leben aus uns heraus fließt. Wir fühlen uns frei und glücklich und ganz in unserer Kraft.
Der Seelenplan führt also zum Wachstum und hilft uns unsere Masken abzulegen, unsere Essenz zu finden und authentisch zu sein. Doch Wachstum geschieht nur wen wir aus unserer Komfortzone heraus treten und und Widerstände überwinden.

„Wenn ich Yoga unterrichte oder behandle habe ich oft dieses Gefühl: ich bin Präsent, voller Energie und alles fühlt sich leicht an. Danach bin ich erfüllt, zufrieden und im Fluss. Das ist meine Berufung – mein Dharma. Dafür bin ich hier!“

Dass ich das nun so klar sagen kann, war ein langer Weg…
Meine eigenen, sehr intensiven Erfahrungen über die Jahre, haben mich geprägt. Ich habe einige schwere Momente erlebt. Dem ersten Anschein nach ist ein Burn-out oder eine Lebenskrise, nichts Tolles und nichts, das ich jemandem wünschen möchte und trotzdem war es eine Art Initiation. Ich bin heute zwar nicht mehr so belastbar, ich muss sehr gut auf mich achten, dass ich nicht wieder ausbrenne und viele Dinge, die ich früher gern gemacht habe, gehen heute nur noch dosiert oder manchmal auch gar nicht mehr. Jedoch bin ich, meiner eigenen Wahrheit näher als nie zuvor und viel glücklicher. Durch die Krise die ich 2004- 2006 gegangen bin, habe ich meiner inneren Stimme, die mich als Kind schon so oft begleitet hat, wieder Vertrauen gelernt. Dieser Ruf der Seele war es, der mich dazu gebracht hatte, in der grössten Not eine Yogalehrerausbildung zu machen und mich endlich dazu zu entscheiden dem Leben in die Augen zu schauen. Wegen des Burn-outs habe ich meine Kariere als Künstlerin und Designerin an den Nagel gehängt und bin mit Yoga und Körperarbeit in tiefer Berührung gekommen, habe mich tief mit meinen Schatten und Emotionen auseinandergesetzt und konnte die wundervolle Kraft der ganzheitlichen Heilung am eigenen Körper erfahren, was ich nun teile, um auch dir zum eigenen Potential und Selbstheilung zu verhelfen.
Dieses Vertrauen dass, auch wenn ich immer noch meine Höhen und Tiefen habe, ich voll und ganz in meiner Kraft bin, Menschen zu berühren und zu bewegen, ist das größte Geschenk für mich, was ich letztendlich meinem Burn-out zu verdanken habe!

 

Auf unser Herz zu hören, heisst sich mit den Emotionen anzufreunden

Es gibt viele Wege dich mit deinem Dharma auseinander zu setzen. Bei manchen zeigt sich der Weg sehr früh, bei manchen plötzlich in einer konkreten Idee, bei manchen in dem sie sich immer wider über einen Missstand aufregen und schliesslich spüren, dass sie Handeln müsse, manche haben keine Wahl und finden trotzdem oder gerade deswegen einen Sinn darin. Das wichtigste ist, dass wir immer wieder hinein horchen, unserer inneren Stimme, lernen zu vertrauen, so dass wir lernen dem Ruf unserer Seele zu folgen. Yoga ist für mich dabei ein wichtiges Werkzeug um diesen Selbstkontakt zu pflegen und zu kultivieren.

Was haben jedoch Krisen, Krankheit und Erschöpfung mit unserem Dharma zu tun?

In meiner Praxis begleite ich Menschen ganzheitlich, mit Körperarbeit und Yoga. Für die traditionelle chinesische Medizin, das indische Ayurveda und die schamanische Medizin aller Kulturen weltweit ist es, seit mindestens 3000 Jahren, selbstverständlich, dass Psyche und Körper nicht voneinander getrennt werden können. Die westliche Medizin jedoch hat sie seit ganzen 2000 Jahren voneinander getrennt. Deshalb ignorieren wir die Tatsache viel zu oft, die einstmals eine weitverbreitete Annahme war – dass Emotionen sehr stark sowohl mit der Entstehung von Krankheiten als auch mit der Wiedererlangung der Gesundheit zusammenhängen. Heute ist wissenschaftlich belegt, dass die emotionalen Gehirnzentren, die unser Verhalten, unsere Antworten und Reaktionen steuern, physiologisch sind- und infolge dessen – mit dem Immun-, Nerven- und Hormonsystem verbunden sind. Diesen Zusammenhängen, widmet sich der kanadische Arzt und Bestsellerautor Dr. Gabor Maté auf brillante Art und Weise. Er hat herausgefunden, dass Stress und das emotionale Temperament eines Individuums (das heisst wie gut wir unsere Gefühle Ausdrücken können, also auch nein sagen können), eine kritische Rolle in einer Reihe von Krankheiten spielen, einschließlich Krebs, Herzkrankheiten, Diabetes, Reizdarmsyndrom, multitple Sklerose und Arthritis.

 

Jede Krise ist eine Chance

Auch viele meiner Kunden leiden unter Stress, Erschöpfung, Burn-out und Ängsten manche von ihnen haben aber auch schwerwiegende Krankheiten wie Krebs, Depression oder Herz Operationen hinter sich. Viele waren in Therapie und haben verschiedene medizinische Begleitungen, was in der akuten Phase auch sehr hilfreich, unterstützend und wichtig ist. Doch was geschieht danach, wenn es für den Betroffenen wieder zurück in den Arbeitsalltag geht? In meiner Praxis habe ich immer wieder erlebt, dass viele nach der Genesung wieder zurück in ihren alten Job gehen, jedoch bei der Frage ob sie sich vorstellen können, wieder zurückzugehen in den alten Beruf höre ich oft ganz ähnliche Worte:

„Nein danke, das schaffe ich nicht mehr, da wird mir gerade schlecht – es fühlt sich an wie eine Zwangsjacke etc. etc.“

Es gab auch Menschen, welche bereits das dritte oder vierte Burn-out hatten. Wieso wohl? Weil sie genau wieder in das zurückgegangen sind, was sie schon vorher in ein Burn-out geführt hat. Ist das der richtige Weg? Aus meiner Sicht NEIN!

Ich vertrete die Meinung und habe durch meine eigene Geschichte gelernt, wenn du ein Burn-out hast oder nahe daran bist, dann bist du möglicherweise im falschen Beruf und das Leben ist aus meiner Sicht viel zu kurz um den falschen Beruf auszuüben.

Doch manchmal brauchen wir eine Krise um die Kraft zur Transformation zu finden. So kann ich immer wieder beobachten dass, bei manchen Menschen, erst in einer Krise, der Archetyp des verwundeten Heilers, einen Prozess in Gang setzt, der dazu führt, sich mit der eigenen Ur-Wunde und seiner Verletzlichkeit auseinanderzusetzen. Sodass sie sich auf die Suche nach ihren Selbstheilungskräften und  ihrem Inneren Heiler machen.
Was ich immer wieder sehe ist, dass der entscheidende Punkt, ob wir genesen und aus diesen Erfahrungen lernen können ist, ob wir auf den Körper und unsere Seele hören oder nicht.

Ich selbst habe erlebt, dass viele meiner gesundheitlichen Probleme die ich Jahre lang hatte, wie zum Beispiel: ein dauer Heuschnupfen, Histaminose und viele andere Allergien, aber auch meine Gelenkbeschwerden sich in Luft aufgelöst haben, nachdem ich mich 100% selbständig gemacht habe und meine Komfortzonen und Routine im Alltag verlassen habe.

Leider sehe ich auch immer wieder, dass bei gewissen Menschen alle Therapien, die sie bisher gemacht haben, nichts bringen da der Körper und die Seele sich weigern das Leben das sie Leben, so fortzufahren. Der Körper spricht manchmal viel klarer und setzt ein klares Nein zu der Situation, in der sie sich befinden. Das heisst der Grund für die Erkrankung liegt darin, dass sie nie gelernt haben ihre Gefühle zu respektieren und diese Jahre lang unterdrückt haben. Manche Krankheiten sind die Folge oder nur ein Symptom eines nicht gelebten Lebenstraums einer unausgesprochenen Sehnsucht  oder einer kranken Beziehung…

Anderseits kenne ich Menschen, mit angeblich endgültigen Diagnosen, die überlebt haben – aus einem einfachen Grund, weil sie sich ihrer psychisch-körperlicher Ganzheit bewusst geworden sind – und ich würde auch spirituelle Ganzheit dazu zählen, was es ihnen ermöglichte, über das beschränkte medizinische Behandlungsmodell hinauszugehen und durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit, die Angst verloren haben, ihr authentisches Selbst zu leben.

 

Folge dem Ruf deiner Seele

Yoga und Meditation und Atemarbeit sind für mich wichtige Werkzeuge, mir meiner Muster aber auch meiner Bedürfnisse Bewusst zu werden und so mit meiner Seele zu kommunizieren, so pflege ich täglich den Selbstkontakt. Der wiederum ist letztendlich die Grundvoraussetzung um in die Selbstermächtigung zu finden.
Nur wer in ausreichendem Mass für sich selbst da sein kann, kann auch für Andere da sein, ohne sich selbst zu verausgaben.

Aus diesem Grund rate ich Dir, nicht nur wen du in einer Krise steckst oder mit einer Diagnose konfrontiert bist, dir immer wieder folgende Fragen zu stellen, die dir helfen  einen grösseren Blickwinkel einzunehmen:

Was zeigt sich durch das Symptom?
Was möchte mir mein Körper mitteilen?
Wie fühlt sich ein grossens Ja oder Nein im Körper an? (Ein Jein ist ein Nein !)
Was kann ich daraus lernen?
Was will mir diese Situation zeigen?
Lebe ich mein eigenes Leben oder das eines andern?
Lebe ich meine wahre Berufung?
Diene ich einem grösseren Ganzen?
Wie ist meine Beziehung zur Seele?
Folge ich dem Ruf meiner Seele?
Wann habe ich zugelassen, dass mein inneres Feuer/ meine Liebe / meine Freude erloschen ist?

Oder mit den Worten der Anthropologin Angeles Arrien:

Wenn in einer schamanischen Kultur jemand zum Medizinmann oder Heilerin geht und über Lustlosigkeit, Energielosigkeit und Depression klagt, so würden sie folgende Fragen stellen:

Wann hast du zum letzten Mal getanzt?
Wann hast du zum letzten Mal gesungen?
Wann hast du dich zum letzten Mal von einer schönen Geschichte verzaubern lassen?
Wann hast du zum letzten Mal Trost im Raum der Stille gefunden?

Der Punkt, an dem wir aufgehört haben zu tanzen, zu singen, uns von Geschichtenerzählen und Stille heilen zu lassen markiert den Verlust der Seele. Denn diese vier Dinge sind vier universelle Heilweisen.


Wichtig!

Das Dharma kann sich im Laufe des Lebens ändern und auch Mischformen aufweisen. Deshalb ist ein „Dharma-Check“ von Zeit zu Zeit hilfreich.
Aus diesem Grund habe ich Guido von Arx zu einem Tages Seminar zum Thema  Dharma und Lebensaufgabe am 10. November 10- 18 Uhr bei mir in der Werkstatt eingeladen. Er gibt seit 20 Jahren Workshops und Seminare über die Kunst der Kommunikation, Yoga Philosophie und  das Erkennen und Erfüllen seiner Lebensaufgabe.


Des Weiteren ist Dharma auch ein wichtiger Aspekt in meinen Workshops.

Kundalini Yoga Intensive Radiant Body 9. November 9-12 Uhr – ein Weg dich mit deinen Emotionen und Hindernissen auseinander zu setzen und Blockaden und Angst loszulassen.

Yin Yoga Intensive am 21 Dezember 9-12 Uhr  – Im Yin Yoga Zyklus ist es mein Anliegen dich immer wieder daran zu erinnern, dass die Zyklen der Natur uns unterstützen können mit dem Ruf der Seele zu folgen.


Mein Lese Tipp:

Stephen Cope steht für mich ganz oben in meiner Yoga-Bücherliste, so auch das folgende Werk zum Thema Dharma.
Das große Werk deines Lebens: Die Weisheit der Bhagavad Gîtâ neu entdecken